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1. Für Seminare - S. 508

1912 - Breslau : Hirt
508 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Anteil an der industriellen Entwicklung der südlichen Nachbarschaft nehmen. Der Eisenbahnknotenpunkt Hamm (45) liegt schon im Jndnstrierevier. Fast ohne Unterbrechung wechseln längs des Rheins und der Ruhr Städte und Dörfer ab, die Bergbau, Kokerei und chemische Industrie, Eisen- und Flußstahl- Fabrikation betreiben. Die bedeutendsten Orte des westfälischen Anteils sind: Dortmund (225), ein Mittelpunkt des Kohlenbergbaus und der Bierbrauerei, Bochum (140) und Gelsenkirchen (175). Dortmund bildet deu Ausgangspunkt des für die Verbindung des Ruhrkohlengebietes mit der deutschen Nordsee wichtigen Dortmund —Ems-Kanals, an dessen Weiterführung zum Rhein zurzeit noch ge- arbeitet wird. Die südliche Strecke dieses Kanals bildet einen Teil des Rhein— Weser-Kanals. (Über Rhein—weser- und Mittelland-Kanal s. § 344a.) 4. Das Harzvorland und die Leipziger Bucht. § 331. I. Einzellandschaften. 1. Das Vorland des Harzes. Es reicht im N bis zur Niederung der Aller und der zur Elbe ziehenden Ohre. Als ein welliges Hügelland senkt es sich allmählich zu einer fruchtbaren, mit Löß bedeckten Ebene, in der sich jedoch noch einige Höhenrücken bemerkbar machen. Das Gebiet wird von der Leine mit der Innerste, der Aller mit der Oker und von der Bode entwässert. Das Vorland des Harzes ist das erste Anbaugebiet für Zuckerrüben in Deutschland; auch Weizen und Gemüse (Spargel in der Braunschweiger Gegend) werden hier viel gezogen. Der Bergbau liefert Braunkohlen in der ganzen Zone von Zeitz über Halle bis nach Magdeburg; Kochsalz wird bergmännisch und in Salinen gewonnen. Von ganz besonderer Wichtigkeit sind die bis in die Gegend von Hannover verbreiteten, mit dem Steinsalz zusammen vorkommenden Kalisalzlager (vgl. § 30ob und w. u.). Sie er- möglichen es der Landwirtschaft, den Boden in stärkstem Maße auszunutzen, ohne dessen Leistungsfähigkeit auf die Dauer zu erschöpfen; sie haben ferner die chemische Industrie zur Blüte gebracht. Auf den Zuckerrübenbau gründet sich eine großartige Zuckerindustrie. Manche früher rein ländliche Gegenden haben durch ihre zahlreichen Zuckerfabriken ein ganz industrielles Gepräge er- halten. Handel und Industrie werden gefördert durch die Lage des Harzvor- landes im Zuge des mitteldeutschen Gebirgsrandes, der hier und in der Nähe von verschiedenen südnördlich gerichteten Straßen (Weser-, Saale-, Leine-, Elb- tal) geschnitten wird. § 332. 2. Die Sächsische Tieflandsbucht. Das Harzvorland geht im 0 in die Sächsische Tieflandsbucht über. Diese reicht im No bis zum Fläming, im 3 bis zum Nordrande des Sächsischen Berglandes und bis zur Thüringi- schert Hochfläche. Von allen Seiten strömen bedeutende Flüsse herein, die sich sämtlich in die Elbe ergießen: die Saale mit der Elster (Pleiße), die Mulde, die Schwarze Elster. _ _ Der mit eiszeitlichem Geschiebelehm bedeckte Boden der Sächsischen -nef- landsbncht ist von ausgezeichneter Fruchtbarkeit und vortrefflich angebaut.

2. Das Badnerland - S. 64

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 64 — nach den vielen Windungen und Tunnels das Gutachtal, das Greinmelsbachtal und das Nußbachtal. Bald sieht man das Bahngeleise über sich, bald unter sich, bald auf der linken, bald aus der rechten Seite der Gutach. Kaum haben wir uns an dein Anblick des Haupttales erfreut, so führt uns der Zua c „ durch Tuuuels in ein ^^strager-^ladukt. enges Seitental mit fei- nen hochaufragenden, tannenbewachsenen Bergen, Gleich darauf fahren wirwieder durch andere Tunnels ins Haupttal zurück, dabei immer höher um die Berge und in den Ber- gen emporsteigend. Kein Wunder, daß eine Menge Reisende während der schönen Jahreszeit die Schwarz- Waldbahn benützt, um den wunderbaren Ausblick bei der Fahrt aus dieser weltberühmten Bahn genießen zu können. Hi. Die Schwierigkeiten bei der Erbauung. Die Bahn muß von Ossenburg bis Sommerau 671 in erklimmen. Bis Hausach stellten sich der Erbauung der Bahn wenige Schwierigkeiten entgegen, da sie durch das ziemlich breite Kinzigtal Schwarzwaldbahn bei Triberg. zieht. Bei Hausach aber tritt sie ins enge Gutachtal ein. Eine große Brücke mußte erstellt werden, damit die Bahn über die Gutach konnte. Von hier ab hatte der Bahnbau große Hinder-

3. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 33

1912 - Breslau : Hirt
§ 86—91 2. Das Erzgebirge. 33 Deiiben1 und Potschappel sind Sitze der Eisen- und Glasindustrie^. Der Syenit der Talwände wird in großen Steinbrüchen abgebaut. Dicht nebeneinander nehmen Eisenbahn, Straße mit elektrischer Bahn und Fluß ihren Weg durch den stellen- weise sehr schmalen Grund (Bild 17). Der Hebung und Förderung der Industrien des Erzgebirges dienen zahlreiche ge- § 86. werbliche Fachschulen in den Hauptorten der betreffenden Industrie. So seien er- wähnt die Posamenten-Fachschule zu Annaberg-Buchholz, die Deutsche Fachschule für Blecharbeiten in Aue, die Spitzenklöppelmuster-Schule zu Schneeberg, die Deutsche Uhrmacher-Fachschule zu Glashütte, die Deutsche Gerberschule zu Freiberg, die Spiel- waren-Fachschule zu Seiffen. Wie die landwirtschaftliche Bevölkerung des Erzgebirges von 0 nach W allmählich ab-, K 87. die industrielle dafür aber zunimmt, ersieht man deutlich aus der folgenden Tabelle^: Amtshaupt- Prozentualer Anteil der Bevölkerung an der Mannschaft Landwirtschaft Industrie Dippoldiswalde 33 44 Freiberg 19 55 Marienberg 17 62 Flöha 13 65 Annaberg 11 69 Schwarzenberg 7 74 Verkehr. Das Erzgebirge ist heute überall roegsam und bildet kein §88. wesentliches Hindernis für den Verkehr. Gegen 20 fahrbare Straßen führen jetzt über den Kamm. Sie sind zum Teil alte „Salzstraßen". Den Hauptstraßen sind die Bahnen gefolgt, deren jetzt fünf das Gebirge über- § 89. schreiten, Verbindungen zwischen der Hauptlinie Dresden—freiberg—chemnitz —Zwickau im N und der Bahn im Egertal (Bodenbach—eger) herstellend. In zahl- reichen Windungen (Serpentinen) führen sie vom Kamme zum Egertal hinab. Je eine Linie geht im Tale der Freiberger Mulde, der Flöha und der Zschopau auf- wärts. Die großartigste Bahn über das Erzgebirge ist die im Schwarzwassertal bis Johanngeorgenstadt und dann in 910 m Höhe über den Paß nach Karlsbad führende. Im äußersten W geht aus dem Tal der Zwickauer Mulde eine Linie ins Zwota-Tal hin- über. Zu diesen genannten Linien kommen noch eine große Anzahl Querverbindungs- und Stichbahnen. Der Durchgangsverkehr umgeht das Gebirge und wird auch schwerlich durch die 8 90. geplante Durchtunnelung des Keilberges hingelenkt werden können. Wohl aber ist die Zufuhr böhmischer Kohlen durch die Übergangsbahnen sehr erleichtert. Die erzgebir- gischen Bahnen dienen in erster Linie der Erschließung des Gebirges für die Industrie durch Schaffung billiger Zufuhr und Abfuhr und dem örtlichen Verkehr. Auch ist im Sommer der Touristenverkehr recht bedeutend. Besiedlung. In das dichtbewaldete Erzgebirge waren die Slawen nicht vorge- § 91. drungen, sondern hatten nur eine kleine Zahl von Ansiedlungen im niedrigeren Teile " und in Flußtälern. Auf die Slawen weisen noch verschiedene Namen hin, wie Lößnitz (Ort am Walde), Zwönitz (Waldbach), Zschopau, Pockau, Weißeritz (alle drei bedeuten raschfließendes Wasser) u. a. Deutsche Ansiedler drangen später weiter vor und erbauten eine große Anzahl Reihendörfer, sehr häufig aber auch Waldhufendörfer (vgl. § 232 u. Bild 18). 1 D. i. Eichendorf. 2 Die bedeutendsten Glaswerke Sachsens sind die hier befindlichen Siemens-Werke, Drccht-iirtd Hartglas, Flaschenverschlüssen und Beleuchtungsartikeln im Jahre 1910 rund 180 Millionen Stück Flaschen herstellten. 3 Vgl Tabelle S. 89. Muhle, Landeskunde ftgr. Sachsen. Z

4. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 50

1912 - Breslau : Hirt
50 B. Landschaftsgebiete. § 138, 13» reichlich 100 km lange Stromstrecke weist nur wenig mehr als 30 m Gefälle auf1, ist überall reguliert, mit Schiffahrtszeichen versehen, und wird durch stete Baggerungen vor stellenweiser Versandung geschützt. Oroft ist die Zahl der innerhalb Sachsens der Elbe zufließenden Gewässer, die freilich sämtlich nur kleinere Flüsse oder Bäche sind, welche in der Mehrzahl von links dem Strome zueilen (vgl. die .Harte!). 188. Siedlungen. Das Engtal des Stromes mit seinen hohen Wänden bot keinen Raum für größere Siedlungen. Daher finden wir die Elbortschaften da, wo das Haupttal beim Eintritt eines Seitentales sich etwas erweitert. 31. Die Stadt König stein mit der Festung. Herrlich prangt die einst als uneinnehmbar geltende Festung mit ihren weitzen Mauern über dem bewaldeten Felsen, und malerisch liegt die Stadt Königstein Zu ihren Füßen am Strome, der hier in weitem Bogen den gegenüberliegenden Lilienstein umsäumt. Beherrscht die Festung auch heute noch die Elbstraße, so hat sie doch ihre Bedeutung verloren, da jetzt zahlreiche andere Straszen und Schienenwege Sachsen mit Böhmen verbinden. Daher dient der König- stein jetzt als Militär-Erholungsstätte. Die Siedlungen ziehen sich dann in schmalem Streifen ein Stück am Strome hin und oft eine große Strecke ins Seitental hinter. So liegt an der Ein- mündung der Kirnitzsch Schandau und in gleicher Lage Königstein, am Fuße der einst uneinnehmbaren Festung (Bild 31), die freilich heute wohl noch das Elbtal zu sperren vermag, aber keine militärische Bedeutung mehr hat. Auch Pirnas der Hauptort der Sandsteinindustrie, am Ausgang des Engtals und am Anfang des Elbtalkessels, hat eine ähnliche Lage (Bild 44). 139. Verkehr. Das Elbsandsteingebirge ist durch seine Zerklüftungen trotz der geringen Höhe ein äußerst unwegsames Gebiet, weshalb auch die Schönheiten dieser Gegend erst sehr spät bekannt und dem Fremdenverkehr erschlossen wurden. Zwar wies die Elbe den Weg durch dieses Gebirge hindurch, doch wegen der Enge des Tales bot sich nur der Wasserweg dar. Die alten Straßen umgingen daher im Bogen 1 An der Eintrittsstelle (Landesgrenze bei Niedergrnnd) liegt derwasser- spiegel 119 in, an der Austrittsstelle (Landesgrenze unterhalb Strehla) 87 m über N.n. — 2 D. i. Donnersberg.

5. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 52

1912 - Breslau : Hirt
52 B. Landschaftsgebiete. § 141. 142 141. Nahe der sächsisch-böhmischen Grenze ist unterhalb Tetschen—bodenbach der Elb- umschlagplatz Lande zu großer Bedentnng für den Frachtverkehr geworden. Wich- tiger aber ist der Eröbaer Hafen bei Riesa (Bild 33), der Umschlagplatz für die von Hamburg auf der Elbe nach Sachsen eingeführten Waren*. Dn König-Albert-Hafen bei Dresden, der größte Elbhafen Sachsens, dient dem sehr umfänglichen Güter- verkehr der Residenz-. Auch sind mehrere Winterhäfen vorhanden, in denen die Fahrzeuge bei Eisgang und bei Hochfluten Sicherung finden. 33. Kran am Kai des Elbumschlagplatzes Gröba bei Riesa. Wir blicken auf den Hafen, in den die Mündung des Ueinen Flusses Döllnitz umgewandelt ist. Eben werden mittels des fahrbaren Kranes Waren, die in den großen durch Schleppdampfer gezogenen Frachtkähnen elbaufwärts gebracht wurden, vom Schiff in die Hafenbahn verladen, die nun die Güter ihrem Bestimmungsorte zuführt (Leipzig, Chemnitz). Die Bahnfracht für Getreide ist annähernd doppelt, die für Steine dreimal und für Holz gar fünfmal so hoch wie die Fracht auf dem Wasserwege. 142. Zusammenfassung. Die Sächsische Schweiz gehört zu den Zierden der deutschen Mittelgebirge. Aus weitem Ivaldgebiet ragen die grauen Hels- wände auf, überall bieten die steil abfallenden Helsvorfprünge prächtige Hern- sichten, oft schmückt gelber Ginster oder im Spätsommer blühende Beide die Bänge, enge kühle Gründe, geheimnisvolle Schluchten erschließen sich, und das Silberband der Llbe durchzieht in tiefem, vielgewundenem, oft engem u.ale die Landschaft, selbst belebt mit vielen Fahrzeugen, begleitet vom Schienen- weg, auf dem die Schnellzüge des Durchgangsverkehrs und lange Güterzüge unaufhörlich dahinrollen. fehlen auch die Ruinen und Burgen, so übertrifft doch die Elblandschaft vielfach die Rheingegend durch ihre Lieblichkeit, und die Sächsische Schweiz hat einen außerordentlich starken fremden- und Tou- ristenverkehr. 1 Hier werden jährlich allein gegen 200 000 t Getreide und Mehl und gegen 100 000 t Baumwolle umgeschlagen. 2 1908 kamen auf der Elbe in Dresden 700 000 t Güter (einschließlich Floszholz) an, und 123 000 t gingen ab.

6. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 57

1912 - Breslau : Hirt
§ 154, 155 57 Dresden und Radeberg, ansehnliche Malzfabriken in Dresden, Nieder- sedlitz und Pirna. Die Lederindustrie Dresdens ist äußerst mannigfaltig (Schuhwaren, Reisekoffer, Galanteriewaren, Treibriemen, Artikel für das Heer). Eine Weltstellung hat sich auch die photographische Industrie Dresdens erobert. Die Herstellung von Ansichtspostkarten, Papier- industrie, Bau- und Möbeltischlerei, Zigarettenindustrie sind ebenfalls wichtige Zweige der äußerst vielseitigen Industrie Dresdens. Verkehr. Die Elbe hat gleichsam die Wege zu sich hingezogen, und so K 154. ist hier ein reger Verkehr vorhanden. Früher schon waren bei Strehla, Meiszen, Dresden, Pirna für die das Elbtal kreuzen- den Ströhen wichtige Fnrten, weshalb wir hier anf dein gegenüberliegenden Stromufer auch Ortschaften finden. Heute führen in Sachsen 12 Brücken über den Strom*. Zog der Verkehr Frankfurt a. M.—Leipzig—breslau früher nördlich an Dresden vorüber, s o hat natürlich die Hauptstadt ihn längst durch ihre Mauern geleitet. 38. Dresden: Der Hauptbahn!? of. Das prächtige Gebäude mit seinen weiten Hallen, deren größte sechs Gleise überspannt, dient ausschließlich dem Personenverkehr. Hier laufen die sämtlichen Eisenbahnlinien zusammen, die Dresden erreichen. Für einige dieser Linien ist der Hauptbahnhof Kopfstation, für andre Durchgangsstation. Von Dresden aus gehen wichtige Eisenbahnen stromauf nach Boden- § 155. bach—tetschen (Wien), stromab nach Meißen (Döbeln —Leipzig), nach Riesa (Leipzig; Röderau—berlin) sowie über Elsterwerda nach Berlin; durch den Plauenschen Grund erklimmt die Bahn in starker kurvenreicher Steigung die Höhen des erzgebirgischen Vorlandes, windet sich ostwärts durch die Dresdner Heide aufs Lausitzer Plateau hinauf. Alle diese Linien vereinigt heute in Dresden ein prächtiger Hauptbahnhof (Bild 38). 1 Bei Schandau (1), Pirna (1), Blasewitz (1), Dresden (5), Niederwartha (1), Meißen (2), Riesa (1). Die längste dieser Brücken ist die 461 in lange Eisenbahnbrücke Dresdens.

7. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 70

1912 - Breslau : Hirt
70 B. Landschaftsgebiete. § 183—188 Großschönau ist der Hauptsitz der Damast- und I acquardweberei Deutsch- lands. Ist auch seit der Erfindung der Jacquardmaschine^ die einst in hoher Blüte stehende Damastweberei in den letzten Jahrzehnten sehr zurückgegangen, so liefern doch die noch vorhandenen Stühle die feinsten Damast-Tischzeuge, welche die Prunktafeln vieler Fürstenhäuser zieren. Großschönau besitzt eine Webschule. Band- und Gurt- weberei herrscht in Pulsnitz und Großröhrsdorf, Juteweberei^ in Ostritz vor. § 184. Von anderen Industriezweigen der Lausitz seien noch erwähnt die Papier- fabrikation Bautzens, überhaupt des Spreetals, die Maschinenindustrie, die in Zittau und Neugersdorf vor allem Webstühle, in Löbau, Ostritz und Bautzen landwirtschaftliche Maschinen, in Bautzen Maschinen für die Papier- fabrikation liefert, ferner der Wagenbau Bautzens, die Gerbereien von Kamenz, die Pfefferküchlerei von Pulsnitz und endlich die Pulverfabri- kation in einer Anzahl Pulvermühlen des Spreetales. § 185. Verkehr. Die Lausitz hat sehr lebhaften Durchgangsverkehr. Wichtige Straßen durchzogen schon in früheren Zeiten das Land (vgl. § 263). Die belebteste war die Hohe Straße. Als später der Verkehr von ihr ab und über Dresden geleitet ward, ging die Bedeutung von Großenhain und Kamenz zurück, während Bischofswerda emporkam. § 186. Diehaupteisenbahnlinie Dresden—görlitz durchzieht die Mitte der Lausitz. Von ihr zweigen beiderseits viele Bahnen ab, die zum Teil nur Stichbahnen, mehrfach aber auch Verbindungsstrecken hinzu anderen Linien sind und teils auch nach Preußen und Böhmen hinüberführen. So sind Arnsdorf, Bischofswerda, Bautzen, Lübau Eisenbahnknotenpunkte geworden, wozu als wichtigster Zittau kommt. In der Zittauer Gegend ist das Eisenbahnnetz der Lausitz am dichtesten. Die wichtigsten in Zittau einmündenden Linien sind die von Görlitz, die nach Reichen- berg in Böhmen weiterführt, und die im Gegensatz zur alten Straße das Neißetal benutzt, ferner die Linie von Bischofswerda über Wilthen—ebersbach. Geplant ist für die Lausitz auch noch eine Nordostbahn, die dem Zuge der alten Hohen Straße sich anschließen wird. Da die Eisenbahn Leipzig—görlitz—breslau bei Riesa vom geraden Wege der Hohen Straße abbiegt und den Umweg über Dresden macht, so hat die jenen Bogen vermeidende preußische Linie über Falkenberg—kohlfurt, die hart an Sachsens Nordgrenze hinläuft, einen großen Teil des Durchgangsverkehrs übernommen. § 187. Als Durchgaugsland hatte die Lausitz im Dreißigjährigen Kriege schwer zu leiden; auch die Schlachten von Hochkirch und Bautzen zeugen von Heeresdurchzügen. tz 188. Besiedlung. Die Sorben hatten sich bei ihrem Vordringen in die Lausitz zuerst in den fruchtbaren Lößgebieten festgesetzt und hier viele kleine Siedlungen gegründet. Der Sumpfwald im N ebenso wie die bergigen Waldgegenden im 8 hatten sie abgeschreckt. Erst die später ins Land kommenden Franken, dazu auch viele Flamländer drangen in die Berge vor, weshalb die im 8 der heutigen Lausitz befindlichen Siedlungen rein deutschen Ursprungs sind. Bautzen, früher Bndissin^ genannt, entstand als vorgescho- bener Posten der germanischen Eroberung und Besiedlung, wovon noch die tausend- jährige Ortenbnrg^ Zeugnis gibt (Bild 50). 1 Jacquard hieß der Erfinder der Maschine zum Einweben von Mustern in feines Leinen. . ^ 2 Jute ist ein Faserstoff, der in Indien aus dem Bast einer Lindenart gewonnen wird. 2 D. i. Ort des Budis, d. h. des Wächters. i Die Ortenburg ward von Otto I. nach Eroberung des Landes und Belegung der Sorben 958 errichtet.

8. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 90

1912 - Breslau : Hirt
90 C. Uberblick über das ganze Land. § 264—269 K 264. Heute beträgt die Länge der Staatsstraßen Sachsens, die meist in sehr gutem Zustande erhalten werden, etwa 3600 km. Fast kein Ort mehr ist ohne Straßenverbindung. Doch sind jetzt die Landstraßen vielfach weit stiller als vor Iahren, denn den modernen Verkehr haben die Eisenbahnen übernommen. Sie suchen im Gegensatz zu den Straßen die Täler der gleichmäßigeren Steigung wegen auf, da die moderne Technik die Schwierigkeiten des Baues im Tale zu über- winden vermag. § 265. Sachsen besaß die erste größere Eisenbahn, nämlich die 1839 eröffnete Linie Leipzig—dresdens Heute überzieht ein sehr dichtes Eisen- bahnnetz das Land^. Die Hauptlinien Sachsens sind die Strecken: Leipzig—dresden, über Riesa oder Döbeln; Leipzig—reichenbach—plauen—hof, oder Eger; Dresden—freiberg—chemnitz—zwickau—reichenbach; Dresden—bautzen—löbau—görlitz; Dresden—tetschen—bodenbach; Dresden—kötzschenbroda—elsterwerda; Chemnitz—leipzig; Chemnitz—döbeln—riesa; Bischofswerd a—wilth en—zittau. Auf den Hauptlinien, die zum Teil wichtige Strecken des Durchgangsverkehrs dar- stellen, fahren auch Luxus- und v-Züge (Berlin—rom über Leipzig—hof; Berlin—wien über Dresden usw.). Die andern Bahnen dienen dem Ortsverkehr, sind zum Teil auch Schmalspurbahnen^. § 266. Die Eisenbahnen Sachsens befinden sich im Besitze des Staates. Ihre Ver- waltung geschieht durch die königliche Eeneraldirektion in Dresden, der sechs Eisenbahnbetriebsdirektionen^ unterstehen. K 267. Im Jahre 1909 wurden von den sächsischen Staatsbahnen etwa 86 Millionen Per- sonen und 33 Millionen Tonnen Güter befördert. Den ersten Platz im Personenverkehr hat der Hauptbahnhof Dresden inne; es folgen Chemnitz Hauptbahnhof, Dresden-Neu- stadt, Leipzig, Zwickau, Plauen, Pirna, Zittau; dagegen steht im Güterverkehr Zwickau obenan^; es folgen Meuselwitz, Riesa, Dresden-Altstadt, Olsnitz i. Erzgebirge, Chemnitz, Dresden-Neustadt, Plagwitz-Lindenau. § 268. Das in den Bahnen angelegte Kapital hat die Höhe von 1 Milliarde über- stiegen. Die Einnahmen beliefen sich 1908 auf etwa 163 Mill. Mark, wovon etwa zwei Drittel durch den Güterverkehr, ein Drittel durch die Personenbeförderung einkamen. Der nach Abzug der Ausgaben durch die Eisenbahnen dem Staate gebrachte Uberschuß betrug etwa 42 Mill. Mark. § 269. Die Bedeutung der Elbe als Schiffahrtsweg ist bereits §140, 141 gewürdigt worden. 1 Die erste Eisenbahn, Nürnberg—fürth, wurde 1835 eröffnet, war aber nur wenige Kilometer lang. 2 Ende 1911 betrug die Gesamtlänge der Sächsischen Staatseisenbahnen reichlich 3300 km; die Betriebsmittel umfaßten rund 1300 Lokomotiven, 1000 Tender, 4000 Personenwagen und 33 000 Güterwagen. 3 Die Normalspur der Eisenbahnen beträgt 1,435 m, die Schmalspur 1 m. 4 Leipzig I, Leipzig Ii, Dresden-Altstadt, Dresden-Neustadt, Chemnitz, Zwickau. * Vgl. § 107.

9. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 19

1912 - Breslau : Hirt
§ 52-55 1. Das Elsterbergland und das Elstergebirge. 19 Verkehrswege. Da das Vogtland bequemere Übergänge als die Nachbar- § 52. gebirge bietet, und da die Leipziger Tieflandsbucht sich ihm gleichsam entgegen- streckt, so ist es ein wichtiges Durchgangsland geworden. Von N her kommen die Wege aus Halle und Leipzig mit denen von Chemnitz—dresden zusammen und strahlen jenseits des Übergangs nach Böh- men und Bayern auseinander. Daher sind Hof—plauen—leipzig, Eger— Plauen, Plauen—dresden alte Straßenzüge (vgl. § 263), worauf noch die Reste der Befestigungen in Mylau, Netzschkau, Vogtsberg hinweisen. Heute folgen die Haupteisenbahnlinien, durch die das Vogtland an dem Durchgangsverkehr beteiligt ist, im wesentlichen diesen alten Wegen. Die älteste Eisenbahn des Vogtlandes, die Linie Hof—plauen—leipzig, ist eine Höhenbahn, da damals die Technik den größeren Schwierigkeiten einer Talbahn noch nicht gewachsen war. Daher erklärt sich auch der große Umweg der Bahn zwischen Plauen und Hof. Die im Elstertale aufwärts führende Linie Plauen—eger ward erst später erbaut. Zahlreiche Nebenbahnen vermitteln den Anschluß an die Hauptlinien. Reichenbach ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt geworden, da sich hier die Linien München—hof—leipzig—berlin und München—hof— Dresden—breslau teilen. Besiedlung. Wie ganz Sachsen, so war auch das Vogtland früher, namentlich in § 53. den fruchtbareren Flußtälern und den Gegenden nördlich der großen Waldungen, von Slawen bewohnt. Später kamen Bayern und Franken von 8 her ins Land und siedelten sich an. Die vogtländische Sprache zeigt heute noch viel Verwandtes mit dem Bayrischen. Die Entstehung sehr vieler Ortschaften ist im Vogtlande mit dem schon früh ein- setzenden Verkehr in Zusammenhang zu bringen, was zur Folge hat, daß viele Ort- schaften eine an sich ungünstige Lage haben. An den großen Straßen, an den Flußübergängen entstanden Orte, z. B. Elsterberg, Reichenbach, Plauens Hof, Falkenstein, Olsnitz, Elster. Plauen verdankt auch heute noch sein rasches Wachstum der günstigen Verkehrslage, die die Industrie aufblühen ließ. Während Plauen 1815 nur 6800 Einwohner hatte, ist es jetzt mit fast 120 000 E. zur vierten Stadt Sachsens geworden. Steht das Vogtland auch in seiner Volksdichte den anderen Gebieten § 54. Sachsens nach, so ist es doch noch als sehr dicht bevölkert zu bezeichnen. Freilich ist zwischen den Wald- und den Industriegebieten des Vogtlandes die Volksdichte sehr verschieden. Zusammenfassung. Das Vogtland ist ein niedriges Bindeglied zwischen § 55. zwei höheren Gebirgen, im 8 Gebirge, in der Mitte Hügelland mit flachen Wellen und Kuppen und tiefeingeschnittenen Tälern. Große Waldungen bedecken den südlichen Teil, saftige Wiesen ermöglichen eine gewinnbrinqende Viehzucht, und der Ackerbau gibt mäßigen Ertrag. Die günstige Lage mit ihrem großen Durchgangsverkehr hat feit früher Zeit ein Aufblühen des Landes bedingt urtd eine vielgestaltige Industrie hervorgerufen, wobei Musikinstrumenten- und Textilindustrie obenan stehen. Daher ist das Vogt- land dicht bevölkert. 1 D. i Floßort. 2*

10. Landeskunde des Königreichs Sachsen - S. 51

1912 - Breslau : Hirt
§ 139, 140 5. Das Elbsandsteingebirge. 51 nach 0 oder W von Pirna ans die Sächsische Schweiz (vgl. § 263). Wurden auch in neuerer Zeit mehrere Kunststraßen angelegt, so führt doch auch jetzt noch keine fahr- bare Straße von Sachsen durchweg im Elbtal nach Böhmen. Die Wichtige Eisenbahnlinie Dresden—bodenbach (Berlin— Wien) begleitet von Pirna an auf dem linken Ufer den Strom, ist aber nur durch viele Felsabsprengungen und den Bau langer Ufermauern aus- führbar geworden. Von Schandau zweigt eine Bahn nach Sebnitz ab, die zahlreiche Brücken- und Tunnelbauten nötig machte. 32. Radschleppdampfer mit angehängten Frachtkähnen auf der Bergfahrt bei Dresden. Die Tragfähigkeit der Frachtkähne liegt zwischen 600 t und 1200 t, kann aber nur bei günstigem Wasserstande voll ausgenutzt werden. Die Zugkraft der Schleppdampfer beträgt 25 000 bis 100 000 Zentner bei 4 Km Mindestfahrgeschwindigkeit pro Stunde stromaufwärts. Die Acttenschlepp- dampfer arbeiten sich an einer über Walzen und Zahnräder rasselnden Kette fort, wähtend die Rad- schleppdampfer durch die Drehung der großen Schaufelräder sich fortbewegen. Die Elbe führt als Wasserstraße zwischen zwei dicht bevölkerten § 140. Ländern einen sehr regen Verkehr herbei. Von Leitmeritz bis Mühlberg, mit Dresden als Mittelpunkt, vermitteln schmucke Personendampfer den namentlich zwischen Dresden und der Sächsischen Schweiz leb- haften Verkehr Die Elbe ist die wichtigste Schiffahrtsstraße des Deutschen Reiches und Hamburg an ihr der bedeutendste Ein- und Ausfuhrhafen für überseeische Waren. Dies kommt auch in dem regen Elbverkehr auf der sächsischen Stromstrecke zum Aus- druck (Bild 32). 1908 kamen in Dresden 16 000 Fahrzeuge (Personen- und Schleppdampfer, Kähne, Flöße) an, und 14000 gingen ab. Über die sächsisch-böhmische Zollgrenze werden jähr- lich auf der Elbe etwa 3 Mill. t Waren zu Tal, i Mill. t zu Berg befördert. Zu Tal gehen hauptsächlich Braunkohlen, Holz, Getreide, Obst und Steine, zu Berg Roheisen, Düngemittel sowie Kolonialwaren. Da die größten Elbkähne bei voller Ladung so viel wie ein Güterzug von etwa 40 Wagen fassen, so ist natürlich die Fracht für den Wasser- weg weit billiger als für die Eisenbahn. * Es werden durchschnittlich jährlich mehr als 3 Millionen Personen befördert. 4*
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